Vita Susan Tiedt

Nach meiner Ausbildung zur Hochbauzeichnerin (1987) und Bautechnikerin (1991), zeichnete ich diverse Hochbauprojekte klassisch mit Reißschiene und Tuschestiften. Perspektivische Darstellungen und eine exakte Arbeitsweise gehörten zum Alltag.

Zu meinem 30 Geburtstag bekam ich meine erste Aquarellausrüstung geschenkt. Es war eine Offenbarung, nicht nur konstruktiv zu arbeiten, sondern die Farben fließen zu lassen und das Spiel mit dem Zufall zuzulassen.
In den nächsten Jahren besuchte ich Aquarellkurse unterschiedlichster Dozenten, las Fachliteratur zur Malerei, besuchte Ausstellungen und bildete mich autodidaktisch fort. Die Angst, sich thematisch einengen zu lassen, war und ist groß.
Im Jahr 2000 nahm ich zum ersten Mal an einer Gemeinschaftsausstellung teil. Die Resonanz war überraschend gut. Andere Ausstellungen folgten, die ersten Aufträge trudelten ein.  Nicht alle Aufträge nehme ich an, beschränke mich auf die, die eigene Ausdrucksmöglichkeiten zulassen und mir Freude bereiten. Die erste Einzelausstellung erfolgte 2008.
Seit 2009 Jahren organisiere ich selbst Gemeinschaftsausstellungen. Nach einer entscheidenden beruflichen Veränderung absolvierte ich eine Fortbildung zur CAD-Fachkraft. Das Zeichnen mit computerunterstützten Programmen schult das Auge für eine harmonische Bildkomposition und ein funktionales Layout.
Ich male fast täglich nach der Arbeit, experimentiere mit Materialien und Techniken. Das Malen in freier Natur, zusammen mit befreundeten Aquarellisten, macht mir, zumindest in der warmen Jahreszeit, große Freude. Licht, Stimmung und Wetter kann auf diesem Weg viel unmittelbarer eingefangen werden.

Viele meiner Aquarelle beinhalten technische bzw. konstruktive Details. Die Dialektik von Konstruktion und frei fließenden Farben führt häufig zu spannungsreichen Bildergebnissen. Landschaftsdarstellungen werden meist spontan direkt vor Ort angefertigt. Alternativ verwende ich Kombinationen eigener Fotografien als Grundlage. Ich mag Bildthemen, die Doppeldeutigkeiten zulassen, Alltagsbezüge aufweisen und technische Darstellungen. Gegenstandslose Aquarelle entstehen eher zufällig oder zu einem Zeitpunkt, an dem eine konkrete Bildidee fehlt. Die formalen, materialtechnischen Aspekte dominieren diese Kompositionen.

Ausstellungen / Projekte